Ver.di: Sozialpartnerschaft oder Klassenkampf?
Veranstaltung: Für eine kämpferische und demokratische ver.di
Montag, 18. September ab 19.30 Uhr im Oyoun, Lucy-Lameck-Straße 32, 12049 Berlin, Raum Lucy Lameck
Der ver.di Bundeskongress tagt vom 17. bis 23. September in Berlin. Alle vier Jahre versammeln sich etwa 1.000 Delegierte, um über die Zukunft unserer Gewerkschaft zu diskutieren. Vor dem Hintergrund von Inflation, beginnender Rezession, zunehmenden Kriegen auf der Welt und Klimawandel gibt es viele Themen, die besprochen werden müssen. Der Kongress hat die Aufgabe, die Gewerkschaft auf verschärfte Auseinandersetzungen und Angriffe gegen die arbeitende Bevölkerung vorzubereiten. In den Leitanträgen des Gewerkschaftsrats finden sich jedoch keine ausreichenden Antworten auf die drängendsten Fragen. Vorschläge, wie wir uns auf kommende Arbeitskämpfe vorbereiten können, finden sich kaum. Wichtige Lehren aus den Tarifrunden bei der Post und im öffentlichen Dienst und Schlussfolgerungen für kommende Auseinandersetzungen stehen nicht auf der Tagesordnung, geschweige denn konkrete Positionierungen zur Tarifpolitik, dem Kerngeschäft von ver.di. Zudem liegt ein Leitantrag vor, mit dem sich der Kongress positiv zu Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet und Sanktionen positionieren soll, Es soll eine Zustimmung zur Aufrüstung geben, während eigentlich massive Investitionen in Gesundheit, Soziales und Bildung erkämpft werden müssen. Drohende Angriffe auf das Streikrecht und die Rente werden zwar abgelehnt, aber es wird keine Vorstellung gegeben, wie die Gewerkschaft dagegen kämpfen kann, wenn diese auf uns zukommen. Der bevorstehende Kahlschlag durch die Krankenhausreform wird nicht erwähnt, wobei auch hier eine Diskussion über eine bundesweite Kampagne für ein bedarfsgerechtes öffentliches Gesundheitswesen und mehr Personal nötig wäre. Demgegenüber stehen viele gute Anträge aus den Untergliederungen von ver.di, die zu einem großen Teil von der Für eine kämpferische und demokratische ver.di Antragskommission jedoch zur Ablehnung oder Nichtbefassung empfohlen werden. Wir wollen auf unserer Veranstaltung über die Zukunft unserer Gewerkschaft als kämpferische und demokratische Organisation, die konsequent die Interessen der Lohnabhängigen vertritt, diskutieren. Denn eine starke ver.di brauchen wir mehr denn je!
Moderation: Alexandra Arnsburg (Mitglied im Landesbezirksfachbereichsvorstand A, Berlin-Brandenburg)*
Redner*innenRené Arnsburg (Delegiert und Mitglied im Landesbezirksvorstand, Berlin-Brandenburg)*
Ariane Müller, (Intensivkrankenschwester und Betriebsrätin Klinikum Bremen Mitte)*
Weitere angefragt
Wir laden alle Delegierten und interessierten Kolleg*innen herzlich ein, mit uns zu diskutieren!
Die Initiator*innen der Petition “Sagt Nein! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden”, die mittlerweile von über 10.000 Menschen, darunter eine Zahl von Delegierten, unterstützt wird, organisiert von Sonntag bis Dienstag eine Mahnwache vor dem Kongresshotel “Estrel”, um die Delegierten zu begrüßen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wir laden alle Kolleg:innen ein, gemeinsam um 10 Uhr am Sonntag, 17. September zur Mahnwache zu kommen, um ein Zeichen gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung zu setzen und den Kanzler Olaf Scholz in Empfang zu nehmen, der den Kongress um 13 Uhr als Gastredner eröffnen wird.