Solidarität mit dem Streik beim Bundesanzeiger in Köln

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten euch unsere Solidarität mit eurem wichtigen Arbeitskampf ausdrücken.

Sichere und dauerhafte Arbeitsplätze mit Löhnen, von denen ein auskömmliches Leben möglich ist, sollten eine Selbstverständlichkeit sein, ohne die Notwendigkeit für eine Nebentätigkeit. Mit Befristungen und Leiharbeit wird die Belegschaft weiter gespalten. 

Euer Kampf für einen Tarifvertrag ist mehr als gerecht und gerechtfertigt. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung hat auch Bedeutung für die gesamte Gewerkschaftsbewegung. Es ist ermutigend zu sehen, dass ihr euch mit großer Ausdauer und Entschlossenheit zur Wehr setzt. Das ist auch wichtig in einer Zeit, in der gefährliche Forderungen nach Einschränkungen des Streikrechts immer lauter werden. 

Wir sollten auch politische Probleme benennen, die sich zu eurem Nachteil auswirken. Dass ein Privatunternehmen einen öffentlichen Auftrag ausführt, ist für sich allein schon ein Problem. Wir alle zahlen damit die Gewinne von DuMont aus unseren Steuern und ihr zahlt zusätzlich noch mit euren miesem Arbeitsbedingungen. Dass zudem von Seiten der Regierung Aufträge an ein nicht tarifgebundenes Unternehmen vergeben werden, ist skandalös, weil dadurch prekäre Verhältnisse aktiv gefördert werden. Erst letztes Jahr hat DuMont mit der Schließung der Druckerei schon bewiesen, was für sie zählt: Profitmaximierung um jeden Preis, ohne Rücksicht auf die Kolleg*innen. Deshalb sollte auch über die Forderung nach Verstaatlichung unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung gesprochen werden.

Wir werden unseren Teil dazu beitragen, über eure Situation zu berichten, und Solidarität aus anderen Betrieben im Bundesgebiet zu bekommen. Innerhalb unserer Gewerkschaft setzen wir uns dafür ein, euren Kampf bestmöglich durch eine Öffentlichkeits- und Solidaritätskampagne zu unterstützen.

Seid standhaft und gebt nicht auf. Viel Erfolg mit eurem Arbeitskampf,

Angelika Teweleit

Sprecherin vom „Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di“