Volksbank will Betriebsrätin loswerden

Ludwigsburger Kreditinstitut heuerte auf Kündigung von Beschäftigtenvertretern spezialisierten Rechtsanwalt an

Der Vorstand der Ludwigsburger Volksbank will die Betriebsratsvorsitzende Andrea Widzinski loswerden und zieht dabei alle Register: Unterschriftensammlung im Betrieb zur Absetzung des Betriebsrats, falsche Anschuldigungen, Kündigung. Weil man einem Betriebsratsmitglied ohne Zustimmung des Betriebsrates nicht so einfach kündigen kann, hat die Bank ein gerichtliches Zustimmungsersetzungsverfahren angestrengt und will damit notfalls durch alle Instanzen gehen. Zu diesem Zweck hat sie einen Duisburger Rechtsanwalt angeheuert, der sich bundesweit bei Unternehmern anpreist, die richtigen Strategien für die Kündigung von Betriebsräten zu liefern.

Weil die Kollegin Widzinski die Unterschriftensammlung gegen den Betriebsrat durch Vorgesetzte kritisierte, warf ihr die Geschäftsführung »Rufmord« am Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Unger vor, sprach auf dieser Grundlage eine fristlose verhaltensbedingte Kündigung aus. In dem von der Bank eingeleiteten Zustimmungsersetzungsverfahren gab es am 15. März vor dem örtlichen Arbeitsgericht einen Gütetermin. Dabei wurde deutlich, daß die Geschäftsleitung an keiner gütlichen Einigung interessiert ist, sondern Andrea Widzinski loswerden will. Jede Anschuldigung soll vor Gericht entschieden werden. »Wir wollen den ganzen Instanzenweg gehen«, so Rechtsanwalt Helmut Naujoks gegenüber der Richterin.

Aber das ist nur die eine Seite der Strategie. Außerdem will man Betriebsräte durch Psychoterror zermürben. Der angeblich durch »Schmähkritik« beleidigte Vorstandschef hielt es nicht für nötig, der Vorladung zum Gericht zu folgen. Dagegen war die Kollegin Andrea Widzinski nicht alleine vor Gericht. 130 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Betrieben unterstützten sie im Gerichtssaal.

Protestschreiben an den Vorstand der Volksbank Ludwigsburg: info(at)volksbank-ludwigsburg.de

Solidaritätserklärungen an: andrea.widzinski(at)t-online.de