Antiserum

Neue Krankenhauszeitung zur Vernetzung von Widerstand gegen Privatisierung, Stellenabbau, Lohnklau und Konkurrenzkampf

Liebe Kolleginnen und Kollegen

der Druck auf uns Krankenhausbeschäftigte wird immer größer. Wir erleben derzeit die Umwandlung von Krankenhäusern von Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge in markt- und profitwirtschaftlich ausgerichtete Betriebe. Zu wenig Personal auf den Stationen, zu wenig Lohn, Privatisie­rungen oder sogar die Schließung von ganzen Krankenh­äusern stehen auf der Tagesordnung. Die Gesundheitsreform der Bundesregierung und die vollständige Umstellung auf FallpauschalenFinanzierung sorgen für einen ruinösen Konkurrenzkampf unter den Krankenhäusern. Nach der Absenkung unserer Löhne durch den TvöD wollen die Arbeitgeber eine weitere Absenkung durch die neue Entgeltordnung, eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit auf 40,1 Stunden. Die Tarifrunde 2008 wird deshalb eine harte Auseinandersetzung.
Die Streiks in den Krankenhäusern 2005 und 2006 haben gezeigt, dass Krankenhausbeschäftigte bereit sind für ihre Interessen zu kämpfen. Diese Kampfbereitschaft wird aber von ver.di nicht umgesetzt. Eine bundesweite Kampagne bis hin zu Kampfmaßnahmen gegen die Unterfinanzierung der Krankenhäuser und für die Abschaffung der Fallpauschalen wäre dringend notwendig. Wir müssen in ver.di Druck aufbauen, dass ein solcher Kampf geführt wird.
Um eine bundesweite Bewegung zustande zu bringen, ist es notwendig, dass der Widerstand in einzelnen Krankenhäusern und Orten bundesweit vernetzt wird. Es ist notwendig, dass wir voneinander lernen und uns austauschen. Dazu soll diese Zeitung einen Beitrag leisten. Sie soll Beispiele von guten Flugblättern und Aktionen von ver.di-Betriebsgruppen und unabhängigen Initiativen im Krankenhaus für andere bekannt und nutzbar machen.

Wir rufen alle Leser auf. Beteiligt Euch am Aufbau von Antiserum. Schickt uns  Infos, Beiträge, Leserbriefe, Fotos, Karikaturen.