Solidarität mit dem Arbeitskampf der GDL
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, das „Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di“, möchten auf diesem Wege unsere volle Unterstützung für euren Arbeitskampf ausdrücken und wünschen euch alles Gute und maximalen Erfolg. Im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass euer Kampf erfolgreich ist.
Wir weisen alle Attacken auf die GDL und auf euren Vorsitzenden Claus Weselsky entschieden zurück. Sie verfolgen das Ziel, eure Reihen zu spalten und die Öffentlichkeit gegen euch aufzuwiegeln. Letztlich geht es den Herrschenden darum, dass der Streik mit einer Niederlage endet. Damit würde zum einen die GDL geschwächt. Es hätte möglicherweise aber auch einen entmutigenden Effekt für Kolleginnen und Kollegen in anderen Branchen, insbesondere in Bezug auf das Ziel, eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich erreichen zu können. Es geht daher bei eurem Arbeitskampf um eure Interessen, aber auch die der gesamten Gewerkschaftsbewegung. Wir setzen uns daher dafür ein, dass sich ver.di und die Gewerkschaften des DGB solidarisch an eurer Seite stellen. Insbesondere eine Koordinierung mit aktuellen Arbeitskämpfen wie im Luft- und Nahverkehr kann den Druck auf die Gegenseite nochmal erhöhen.
Aus unserer Sicht kann es ein wichtiger Schritt sein, wenn im Rahmen einer Konferenz Kolleginnen und Kollegen gewerkschaftsübergreifend zusammen kommen, um der Propaganda der bürgerlichen Medien und Parteien Paroli bieten. Wichtig ist, dass jetzt nicht nur im Internet, sondern auch in der Öffentlichkeit mittels Plakaten, Flugblättern, Kundgebungen und Demonstrationen eine offensive Gegenkampagne gestartet wird, um die Ziele eures Arbeitskampfes zu erklären.
Euer Streik ist gerechtfertigt. Als Reaktion auf die Manöver der DB-Führung muss es weitere Arbeitskämpfe geben. Wir möchten euch dazu ermutigen, für eure ursprünglichen Forderungen zu kämpfen.
Die Frage, über die aber offen diskutiere werden muss, ist, wie man das Ziel am besten erreichen kann. Streiks an mehreren Tagen in Folge sind alternativlos. Nur so kann der Druck auf die DB-Führung gesteigert werden. Wir denken allerdings, dass die Idee, Arbeitskämpfe nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, in euren Reihen nochmal genau diskutiert werden sollte. Die Kundinnen und Kunden sind infolge des miserablen Zustands der DB und des gesamten Schienennetzes hochgradig genervt. Die Verantwortung liegt bei den etablierten Parteien und den Managern, die die Privatisierung und das Kaputtsparen der DB zu verantworten haben. Dennoch ist zentral, all jene, die auf die Bahn angewiesen sind, mit politischen Argumenten zu erreichen. Es ist auch wichtig, diesen Menschen die Chance zu geben, sich rechtzeitig um eine Alternative kümmern zu können. Über Strategien und Taktiken im Arbeitskampf sowie über den Verhandlungsstand in Streikversammlungen und auf Streikdelegiertenversammlungen ist unabdingbar, regelmäßig demokratisch zu diskutieren und abzustimmen.
Wir stehen an eurer Seite und wünschen euch weiterhin viel Kraft und Mut um diesen Kampf zu einem erfolgreichen Ende zu bringen!